Mission Statement
Die Website ((audio)) ist ursprünglich hervorgegangen aus dem interdisziplinären Schwerpunktbereich „((audio)) Ästhetische Strategien“ am Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien (ICAM) an der Leuphana Universität Lüneburg, der 1997 unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Großmann gegründet wurde.
In der Tradition einer kulturwissenschaftlichen Soundforschung Lüneburger Prägung verstehen wir uns heute als standortübergreifende Plattform für Sound- und Technikkultur, die die wissenschaftlichen, publizistischen und künstlerischen Aktivitäten institutioneller und freier Akteur:innen im deutschsprachigen Raum in diesem Bereich bündelt.
Dabei interessieren uns insbesondere Fragestellungen und Formate, die die folgenden Themenbereiche adressieren:
Technikkultur
Die Vermittlung künstlerischer Intention in Prozesse der Hard- und Softwareentwicklung erweist sich als ebenso problematisch wie die Vermittlung des technischen Potentials an die künstlerische Imagination. Im Werkzeug als künstlerischem Medium ist das potentielle Produkt bereits mitzudenken, eine Erkenntnis, die traditionell arbeitenden Künstler:innen seit Jahrhunderten als selbstverständlich vertraut ist, in der andauernden digitalen Transformation mit ihrer weit auseinanderklaffenden Schere von künstlerischer und technischer Kompetenz jedoch leicht in Vergessenheit gerät. Gerade die Modellierbarkeit digitaler Soundtechnologien erfordert eine fortwährende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Instrument, Komposition und Performance. Ein zentrales Ziel der Website ist es, Perspektiven der Technikkultur im konkreten Feld musikalischer Praxis zu vermitteln und zu reflektieren. Elemente dieses Schwerpunkts sind:
- Theorien der Informationsgesellschaft
- Medientheorie
- Zeitgenössische Instrumentenforschung
- Design und Entwicklung von Soundtechnologien
Medienkonvergenz und digitale Formate
Medienkonvergenz, Internet und soziale Medien haben die Strategien medialen Gestaltens und Erlebens in vielfältiger Hinsicht erweitert. Zugleich ergeben sich aus der Allgegenwärtigkeit mobiler Anwendungen auf portablen Geräten nochmals neue Handlungsspielräume. Gegenstand unseres Interesses sind vor diesem Hintergrund die Konsequenzen, die sich daraus für die ästhetische Praxis ergeben, und deren theoretische Reflexion. Exemplarische Themen in diesem Bereich sind:
- Musiksoftware und Musik-Apps in der ästhetischen Praxis
- Kollaborative netzbasierte Musikproduktionspraktiken
- Streamingplattformen und algorithmische Analysen des Musikhörverhaltens
- Soziale Medien als Plattformen und Ermöglichungsräume auditiver Kultur
- Nutzungsweisen und Anwendungsmöglichkeiten von Machine Learning- und KI-Technologien im Audiobereich
Samplingpraktiken
Musikalische Traditionen und aktuelle Praktiken des Sampling (etwa im Hip Hop und Techno) sowie begleitende theoretische Debatten in Kunst und Literatur sind seit Langem zentral für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer populärer Soundkultur. Sampling steht hier für einen spezifischen Bereich des programmgesteuerten Zugriffs auf digitalisiertes Medienmaterial, das in konkreten technikkulturellen Konfigurationen erprobt, umgesetzt und ästhetisch reflektiert wird. Einzelthemen sind beispielsweise:
- Geschichte der Klangsynthese und des Sampling
- musique concréte/Elektronische Musik der ‚Kölner Schule‘
- Sampling vs. Montage/Collage in Musik, Bildender Kunst und Literatur
- Interface-Programmierung (MAX/MSP, Pd, SuperCollider)
- aktuelle Samplingpraktiken in der populären Musik
- Sampling in Medienkunst und Sound Art