Jahrestagung der AG Auditive Medienkulturen und Sound Studies in der Gesellschaft für Medienwissenschaft
Vom 8. bis 10. Juli hat die Jahrestagung 2021 der AG Auditive Medienkulturen und Sound Studies in der Gesellschaft für Medienwissenschaft zum zweiten Mal in Lüneburg stattgefunden. Die Tagung wurde in hybrider Form veranstaltet, sodass neben der Online-Teilnahme auch eine begrenzte Zahl von Teilnehmer*innen vor Ort in Lüneburg zugegen war.
Die AG-Tagung 2021 fragte titelgebend nach dem spezifischen Sound der Sound Studies. Damit haben wir Diskussionen um die verschiedenen Selbstverständnisse und Gegenstände, um die Vielfalt an Methoden und Forschungsansätzen einen Raum geben, die aktuell unter dieser ›genre-defining‹ Überschrift akademisch zusammen gehalten werden. Im Sound-Begriff, so die Ausgangsthese, kommt deren breite Öffnung für neue Gegenstände und auch spezifisch ›klanglich‹ arbeitende Methoden zum Tragen.
Vor diesem Hintergrund war gerade auch darüber zu sprechen, welchen Klang ‚Sound Studies‘ im Ensemble der akademischen Diskurse hat. Wie klingen diese ‘Studies’ heute: Wie hat ihr Projekt das wissenschaftliche Sprechen über Sound (und darüber hinaus) verändert? Welche methodologischen Neuausrichtungen schwingen in ihrem Sound mit? Wie sehen mögliche Zukünfte der Wissenschaften von der Musik und vom Klang aus?
Programmheft /Jahrestagung der AG Auditive Kultur & Sound Studies 2021
Teilnahme & Registrierung
Die Anmeldung für die Tagung ist nun geschlossen.
Hygienemaßnahmen
Um eine sichere Teilnahme auch in Präsenz zu gewährleisten, wurde die Tagung im Rahmen der geltenden Landesverordnungen und der Hygienemaßnahmen der Hochschule ausgerichtet. Über das geltende Hygienekonzept (Tragen von (FFP2-)Masken in Innenräumen, Testpflicht) wurden alle Teilnehmenden ausführlich informiert.
Unterkunft in Lüneburg
Die Hotels in Lüneburg haben nach Aufhebung der Beschränkungen den Normalbetrieb wieder aufgenommen. Wir haben im Hotel Residenz in direkter Campusnähe ein Kontingent an Zimmern reserviert, die über uns gebucht werden können. Alternativen wären etwa das Alte Kaufhaus in der Innenstadt oder das Seminaris Hotel am Stadtpark.
Programm
Donnerstag, 8.7.2021
11:00 bis 12:00 | Begrüßung & Einführung Anna Schürmer (Halle) Kopernikanische Wende in der Medien|Musik (Einführende Soundlecture) |
12:00 bis 13:30 | Session 1 Luisa Drews (Berlin) & Robert Stock (Berlin) Akustische Übersetzungen von Träumen und Tinnitus: Zur Verbindung von Sound und Dis/Ability Studies Maximilian Haberer (Düsseldorf) Unerhört! The Un-Sound of Sound Studies Felix Gerloff (Basel) & Sebastian Schwesinger (Berlin) Jenseits der Litanei. Sonic Displays oder eine kulturwissenschaftliche Mediologie des Klangs |
13:30 bis 14:30 | Mittagspause |
14:30 bis 16:00 | Panel Diskussion I Methoden und Gegenstände der Sound Studies mit José Galvez (Bonn), Johannes Ismaiel-Wendt (Hildesheim), Carla Maier (Berlin) & Sabine Sanio (Berlin); Moderation: Malte Pelleter (Lüneburg) |
16:00 bis 16:30 | Kaffeepause |
16:30 bis 18:00 | Session 2 Sonja Grulke (Berlin) Die Ordnung der akustischen Dinge. Eine Typologie klanglicher Artefakte Thomas Felfer (Sussex) »Der Stille einen Klang geben«. Klänge im Museum. Giada Dalla Bontà (Berlin) How Did The End Of Ussr Sound Like? – Bicapo. Industrial aesthetics and shamanistic mysteries in sound and artistic practices of late Soviet non-official culture |
18:00 bis 20:00 | Pause |
ab 20:00 | Student Panel Jakob Wössner: Parallel Radio Futurisms Martin J. Hoffmann: Sound in der Pornographie Katja Stafenk, Frenz Jordt: Gender – Stimme – Zukunft Charlotte Amian: Sunday Morning Sessions |
Freitag, 9.7.2021
10:00 bis 11:30 | Session 3 Fritz Schlüter (Berlin) Beredte Stille. Zum Gebrauch der »Atmo« in der Praxis der Tongestaltung Lee Gilboa (Providence) Normalizing Noise: A Sonic Reflection On The Erasure of Difference In Culture Philipp Kohl (München) Reverberations of Chernobyl (1979–2019) |
11:30 bis 12:00 | Kaffeepause |
12:00 bis 13:30 | Session 4 Sarah-Indriyati Hardjowirogo (Lüneburg) »The Sound of What?« Instrumentale Identitäten zwischen Genrezuschreibungen, kultureller Praxis und Sound Design Elizaveta Willert (Berlin) Intersektionales Hören und intersektionales Schreiben? Training für die Forschungsohren |
13:30 bis 14:30 | Mittagspause |
14:30 bis 16:00 | Session 5 Sebastian R. Richter Klang und Kontext am Beispiel des Horror-Genres Max Weigelin (Eichstätt) Die Tonspur der Situation – Analytische Perspektiven und empirische Impressionen für Sociological Sound Studies Jan Torge Claussen (Lüneburg) The Sound of Karate: Die Erforschung der Kampfkunst im musikalischen Spiel(en) |
16:00 bis 16:30 | Kaffeepause |
16:30 bis 18:00 | Panel Diskussion II Geschichte und Status der Sound Studies mit Maren Haffke (Bayreuth), Anna Schürmer (Halle), Holger Schulze (Kopenhagen) & Axel Volmar (Siegen); Moderation: Rolf Großmann (Lüneburg) |
20:00 | Gemeinsames Abendessen |
Samstag, 10.7.2021
10:00 bis 11:30 | Session 6 Nico Daleman (Berlin) Smells Like Neon Lights, Tastes like Pigmented Speakers. How does Klangkunst actually sound? Julian Kämper (München) & Felix Kruis (München) SOUND POSITIONIEREN. Über das Feldrechercheprojekt »Sounddramaturgien« Christian Märkl (Hamburg) Elektroakustische Transformation realer Klangräume im Kontext von Verräumlichung und künstlerischer Gestaltung |
11:30 bis 12:00 | Kaffeepause |
12:00 bis 13:30 | Session 7 Maurice Stenzel (Erfurt) Deconstructing Sound. Tracks als epistemische Ressource in Online-Netzwerken Jonas Kellermeyer (Basel) Pop im Zeichen relationaler Umweltlichkeit — Hyper-Text, Hyper-Pop, Hyper-Ironie, Hyper-Objekt, Hyper-Kultur! Ania Mauruschat (Kopenhagen) Music as Seismographic Sound: Zum Vermächtnis der Inuit Pop-Musikerin Kelly Fraser zwischen Kolonialismus, Klimakrise und globaler Digitalisierung |
13:30 | Ende der Tagung, evtl. anschließender interner AG-Workshop (tba) |