Fritjof Mangerich, 2020 (Ausschnitt „Arseny Avraamov – Symphony of Factory Sirens“, 1922)

Areum Lee

Stille, 2021, 12:11 Min.

Für verstärktes Ensemble (2020/21)

Areum Lee war 2020 Kompositionsstipendiatin im Künstlerhaus Lauenburg.

Stille

Nach dem Erdbeben kam ein Feuer und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. Man erwartet etwas ganz Großartiges, Riesiges und Spannendes zu sehen, zu haben, zu verdienen. Wir gelangen alle im letzten Moment des Lebens zur Stille, wo wir all unser Eigentum von uns geben. Da treffen wir uns mit dem, was wir erwartet, erhofft haben und werden vervollkommnet.

Hinter meinen meisten Werken stecken theologische Themen, die als Ausgangspunkt der Komposition dienen und in der Musik als musikalisches, außermusikalisches, dramaturgisches, klangliches oder räumliches Motiv eine Rolle spielen. Es geht besonders um ein Wort oder einen Moment aus der Bibel, welcher innere Kraft hat und speziell als Bibelwort definiert werden kann, z.B. Licht, Wort, Trost, Atem usw.

Gottes Erscheinung in der Stille in einer Elias Geschichte hat mich zu Stille inspiriert. Die Stille bedeutet nicht einfach ‚kein Klang‘, sondern eine Zeit, in der man etwas erwartet und erhofft. Daher ist Stille etwas Immaterielles, dem unsere innere Kraft innewohnt. Dafür existieren in der Musik alle liegenden Töne, die innen schweben und wackeln. Mithilfe von Elektronik (Audio Effekt von Ableton Live) wurden alle Instrumente verstärkt. 

Konzeption / Projektleitung

„Sound in Transition“ Benjamin F. Stumpf, Leitung, Offenes Atelier / Künstlerhaus Lauenburg
und Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg

Kooperation

Prof. Dr. Michael Ahlers
Institut für Kunst, Musik und ihre Vermittlung (IKMV)
Leuphana Universität, Lüneburg

Prof. Dr. Rolf Grossmann
Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien (ICAM)
Leuphana Universität, Lüneburg

Sven Lütgen
Zentrum für Medien / Sound Studies / Intermedia
Muthesius Kunsthochschule, Kiel

*Copy Right (Grafik [Header]): Fritjof Mangerich, 2020 (Ausschnitt „Arseny Avraamov – Symphony of Factory Sirens“, 1922)