Über den spielerischen Umgang mit Musik vom musikalischen Würfelspiel bis zur Musik-App.
Seminar | Leuphana Universität Lüneburg
Modul: B.A. Kulturwissenschaften | Musik und auditive Kultur
Dienstag | 09:50 – 12:05 | C 5.326 | wöchentlich |14.10.2019 – 31.01.2020
Musik machen und Spielen haben vieles gemeinsam: Beides sind freiwillige Aktivitäten, die häufig entlang vorgegebener Regeln verlaufen und keinen anderen Zweck verfolgen als das Vergnügen an der Tätigkeit selbst; nicht von ungefähr kommt etwa die Rede vom Instrumentalspiel. Entsprechend naheliegend ist es seit jeher, beides miteinander zu verbinden und sich die Zeit mit musikalischen Spielen zu vertreiben. Ausgehend von theoretischen Ansätzen der Spielwissenschaft und Ludologie, bietet das Seminar einen Überblick über Formen musikalischer Spiele verschiedener kultureller und historischer Kontexte und ergründet dabei Fragen nach dem Sinn solcher Spiele, setzt sie zueinander in Beziehung und kontrastiert sie mit anderen Spielen und nicht-spielerischen musikalischen Aktivitäten. Die Studierenden lernen neben einer Vielzahl musikalischer Spiele auch unterschiedliche Perspektiven auf Spiel und Musik als universale kulturelle Phänomene kennen und erproben so das theoretische Arbeiten an und mit kulturellen Konzepten.
Dozent*in:
Sarah-Indriyati Hardjowirogo
hardjowirogo@leuphana.de
Tutor*in:
Nicole Gerlof
nicole.gerlof@gmail.com
Prüfungsleistung:
15-minütiges Kurzreferat (33%)
2 Response Papers (33%)
Kurzdokumentation (4–6 Seiten) (33%)
Prüfungstermin: Sonntag, 08.03.2020
Wiederholungstermin: Sonntag, 12.07.202
Anmeldung und weitere Informationen auf mystudy.
Seminarplan
15.10.2019: Termin fällt aus!
Leider muss diese Sitzung tagungsbedingt ausfallen. Das Seminar beginnt erst am 22. Oktober!
22.10.2019: Spielregeln
Organisation
Charakteristika des Spiels
Text (Link einfügen)
29.10.2019: Spieltrieb und ästhetisches Spiel
Grundbegriffe der Spieltheorie Friedrich Schillers
Spielen als ästhetisches Grundbedürfnis des Menschen
05.11.2019: Homo ludens
Spielen als (kultur-) anthropologisches Konzept
Spiel und Ritual
12.11.2019: (Mit) Musik spielen
Besonderheiten des spielerischen Umgangs mit Musik
Musikalisches Spiel vs. „ernsthaftes“ Musizieren?
Instrument vs. Spielzeug
19.11.2019: Musik machen in der Freizeit
Musik machen als Freizeitbeschäftigung
Vergnügen und soziale Interaktion
26.11.2019: »… ohne musikalisch zu seyn«: Musikalische Würfelspiele
Musikalische Würfelspiele des 18. Jahrhunderts
Kombinatorik und musikalisches Laientum
Mozart, Wolfgang Amadeus (1798): Anleitung Walzer oder Schleifer mit zwei Würfeln zu componiren, so viele man will, ohne etwas von der Musik oder Composition zu verstehen. Ampleforth: Emerson Edition.
Haupenthal, Gerhard (1994): Geschichte der Würfelmusik in Beispielen. Saarbrücken: Eigenverlag.
Kapitel 2.11: »W.A. Mozart: Anleitung, so viel Walzer man will mit Würfeln zu componiren, ohne musikalisch zu seyn oder Composition zu wissen.« S. 321–328.
Reuter, Christoph (2001): Musikalische Würfelspiele von Mozart, Haydn und anderen großen Komponisten. Mainz: Schott Musik International.
03.12.2019: Wer wohl am besten sänge: Musik im Wettbewerb
Musik als Wettstreit
Formen und Geschichte musikalischen Agons
10.12.2019: Musikalisches Spiel bei Kindern
Musik als Element kindlichen Spielens
Kreativität und Lernen in der kindlichen Entwicklung
17.12.2019: Sitzung verschoben auf den 07.01.2020
07.01.2020: Hör doch mal! Spiele in der Musikpädagogik
Spielen und musikalische Bildung
Spielen als Lehrmethode
14.01.2020: Einmal ein Popstar: Music Games
Musikbezogene Games und Apps
Disziplin und Experiment
21.01.2020: Computer(spiele)musik: Von der Konsole in den Konzertsaal und zurück
Soundästhetiken von Game Music
Settings und Soziale Rollen
28.01.2020: Anyone can do this! Musik-Apps
Soundtoys und Gamification
Mobiles Musikmachen
Behrendt, Frauke (2012): »Playing the iPhone.«
In: Moving Data. The iPhone and the Future of Media. Ed. by Pelle Snickars & Patrick Vonderau. New York: Columbia University Press. S. 287–295.
Krebs, Matthias (2012): »App-Musik – Musizieren mit Smartphones. Perspektiven und Potenziale einer neuen musikalischen Form.«
Musikforum 10/2012 (1), S. 14–19.
Zusatzlektüre: Bogost, Ian (2016): Play Anything. The Pleasure of Limits, the Uses of Boredom, and the Secret of Games.
New York: Basic Books, S. 2-20.