Julian Behrens
Digital Noise, 2021, 00:40 Min.
Klangkomposition auf der Grundlage von Archivmaterial aus Nachrichten, digitalen Störgeräuschen, verzerrten Stimmen. Die Komposition ist Teil des Projektes „SOundS Kolumbien“.
Die Arbeit entstand im Rahmen des Seminars „Sweet Noises – Hybrid Musicking“ der Muthesius Kunsthochschule Kiel, geleitet von Sven Lütgen, Zentrum für Medien / Sound Studies / Intermedia an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Digital Noise
Der Titel Digital Noise nimmt auf die Flut an Informationen Bezug, die uns täglich zu lokalen und globalen Themen erreicht. Außerdem spielt er auf das allgemeine Bestreben an, die gewohnte soziale Kommunikation – der Pandemie zum Trotz – zu erhalten. Internet-Ausfälle, fragmentierte Stimmen und Nachrichtenmeldungen mischen sich zu einem verzerrten Beat. Das Soundbild erfasst und verstärkt damit die wesentlichen akustischen Merkmale von einer durch Medientechnik geprägten Situation.
Das Klang-Material des Tracks besteht zum einem aus digitalen Störgeräuschen und Artefakten, zum anderen aus einer deutschen Nachrichtensendung, in der über die gegenwärtigen Konflikte in Kolumbien berichtet wird. Außerdem hört man ein Tutorial zur Anwendung von Videokonferenzen via Zoom – einer Kommunikations-Software, die während der Corona-Krise stark genutzt wurde. Mit Zoom hat man die Möglichkeit, sich für 40 Minuten kostenlos zu unterhalten, bevor das Gespräch automatisch beendet wird. Dieser Umstand hat auch zu dem 40-sekündigen Track inspiriert, der abrupt endet.
Konzeption / Projektleitung
„Sound in Transition“ Benjamin F. Stumpf, Leitung, Offenes Atelier / Künstlerhaus Lauenburg
und Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg
Kooperation
Prof. Dr. Michael Ahlers
Institut für Kunst, Musik und ihre Vermittlung (IKMV)
Leuphana Universität, Lüneburg
Prof. Dr. Rolf Grossmann
Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien (ICAM)
Leuphana Universität, Lüneburg
Sven Lütgen
Zentrum für Medien / Sound Studies / Intermedia
Muthesius Kunsthochschule, Kiel
*Copy Right (Grafik [Header]): Fritjof Mangerich, 2020 (Ausschnitt „Arseny Avraamov – Symphony of Factory Sirens“, 1922)