Sounds schrauben.
Subtraktive Synthese in der musikpädagogischen Praxis (Workshop)
Seminar | Universität Münster
B.A. und M.Ed. Studiengänge | Modul Musikpraktischer Workshop | Modul Musikpädagogisches Blockseminar
Donnerstag, 20.07.2023 | 12 – 18 Uhr | Raum 501
Synthesizer wirken auf den ersten Blick oft abschreckend. Ein Haufen an Reglern und Fadern, zumeist nur mit kryptischen Abkürzungen beschriftet.
In diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam die Grundlagen der wichtigsten und einfachsten Form der Klangsynthese erarbeiten: der sogenannten subtraktiven Synthese.
Dafür sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, nur das Interesse und die Bereitschaft im Zweifelsfall alle Noise-Generatoren aufzudrehen und ordentlich Krach zu machen.
Dozent
Jun.Prof. Dr. Malte Pelleter
Institut für Musikpädagogik
Philippistr. 2, Raum 213
malte.pelleter@uni-muenster.de
Software
Wir nutzen die freie Software VCV Rack 2 Free, die uns virtuell ein klassisches, modular aufgebautes Synthesizer-System realisieren lässt. Die Software steht für die Betriebssysteme MacOS, Windows und Linux hier zum Download bereit. Für iPads gibt es die portierte Software miRack (die auf VCV Rack basiert) hier. Diese enthält alle Basis-Funktionen und -Module, die wir im Workshop verwenden werden.
Übersicht Basismodule
Hier nur eine ganz kurz zusammen gefasste Übersicht über die einfachen Basismodule, die wir für einen ersten Patch verwenden:
Oszillator (OSC oder VCO)
Der Oszillator ist ein elektronischer Schwingkreis. Er erzeugt kontinuierliche periodische Schwingungen.
Er lässt sich stimmen (Freq, Tuning, Pitch o.ä.) und es lassen sich unterschiedliche Wellenformen auswählen.
Noise-Generator (NG)
Ein Noise-Generator erzeugt nichtperiodische Rauschsignale.
Meisten handelt es sich um weißes Rauschen, manchmal lassen sich bestimmte Färbungen generieren, das heißt, bestimmte Verteilungen des Rauschens über den Frequenzraum.
Rauschen ist ein wichtiger Bestandteil vieler Synthesizer-Patches.
Verstärker (AMP oder VCA)
Der Verstärker steuert die Lautstärke des Eingangssignals.
Er lässt sich über ein Modulationssignal (IN) steuern.
Hüllkurven-Generator (ENV, EG oder ADSR)
Ein Hüllkurven-Generator erzeugt durch einen Trigger, bzw. ein Gate ausgelöst ein Steuerungssignal, mit dem sich ein Parameter (z.B. die Verstärkung) über die Zeit steuern lässt.
Die verbreitetste Form einer Hüllkurve unterscheidet die 4 Phasen
Attack, Decay, Sustain, Release (-> ADSR)
Filter (VCF)
Ein Filter subtrahiert bestimmte Frequenzanteile des Eingangssignals.
Die wichtigsten Parameter jedes Filters sind der Cutoff (Grenzfrequenz) und die Resonanz (Verstärkung an der Grenzfrequenz.
Es lassen sich unterschiedliche Filtertypen wählen. Ein Lowpass lässt die Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz durch. Ein Highpass entsprechend die oberhalb. Ein Bandpass lässt ein mehr oder weniger enges Frequenzband um die Grenzfrequenz herum durch.
Low Frequency Oszillator (LFO)
Ein LFO erzeugt ein periodisches Steuerungssignal. Im Unterschied zum normalen VCO erzeugt der LFO ein Signal meist unterhalb des menschlichen Hörspektrums (<20Hz).
Auch hier lassen sich verschiedene Wellenformen auswählen und die Schwingung stimmen oder auch zu einem Tempo synchronisieren.
Sequencer (SEQ)
Ein (einfacher) Sequencer wird genutzt um schrittweise Trigger- und Steuerungssignale (CV) auszugeben. So lassen sich kurze Passagen gestalten.
Der Sequencer benötigt (oder generiert) ein Clock-Signal, das das Tempo vorgibt.
Übersicht über den Modulaufbau
Links & Materialien
Dokumentation der VCV Rack Free Module
In dieser umfangreichen Dokumentation finden sich alle Basismodule aus VCV Rack Free 2 ausführlich erläutert.
Arne Bense zur Klangsynthese in der Musikpädagogik
Learning Synths (Ableton)
Auf der Website der Firma Ableton findet sich eine tolle Online-Einführung zum Thema Klangsynthese.