Multimedia-Standards erlauben weit mehr als die ansprechende Einbindung von Daten bzw. ‚Dokumenten‘ in vorstrukturierte Programmumgebungen. Qualitative Innovationen im Bereich ästhetischer Anwendungen werden durch standardisierte Betriebssystem-Schnittstellen (z.B. Multimedia-APIs) wie durch flexible objektorientierte Komponentensysteme (z. B. MAX, PD) möglich, wenn ‚hinter‘ die glitzernden Fassaden der Multimedia-Oberflächen zurückgegangen wird. Das Projektziel kreatives Multimedia-Programmieren umfaßt über die reine Anwendungsprogrammierung mit vorgeformten MM-Tools (Macromedia Director) hinaus auch die Entwicklung von eigenen, auf ästhetische Konzepte hin erarbeitete Programmkomponenten in einem Team von Künstlern (Musikern), Technikern und Informatikern. Dies betrifft auch den Umgang mit Datenressourcen in ästhetischen Collage- und Montagetechniken. Sampling steht hier für einen spezifischen Bereich des programmgesteuerten Zugriffs auf digitalisiertes Medienmaterial, das einerseits in eigenen Programmumgebungen erprobt und andererseits ästhetisch reflektiert werden soll. Die musikalische Tradition des Sampling, die aktuelle Praxis (etwa des Hip Hop und Techno) wie auch die Diskussion über Samplingprinzipien in der zeitgenössischen Kunst und Literatur sind Bestandteil dieser Diskussion. Einzelthemen sind: 

  • Geschichte der Klangsynthese und des Sampling
  • musique concréte/Elektronische Musik der ‚Kölner Schule‘
  • Sampling vs. Montage/Collage in Musik, Bildender Kunst und Literatur
  • Klangprogrammierung
  • Interface-Programmierung (Borland-Delphi, Basic, MAX, PD)
  • aktuelle Samplingpraxis in der populären Musik
  • Samples in Multimediaumgebungen