Eine interaktive, begehbare Datenbank
smdk - "simulationsraum-mosaik mobiler datenklänge" ist ein interdisziplinäres Projekt, das durch Austausch der Arbeitsmethoden von Medienkünstlern, Computermusikern, Informatikern und Naturwissenschaftlern entsteht. Mit Medien der Kommunikationstechnologie wird ein interaktiver Datenraum eingerichtet, der an verschiedene, öffentliche Netzwerke angeschlossen ist. Das im Computer rekonstruierte Modell einer Tiefkühlluke des Stückgutfrachters Cap San Diego im Hamburger Hafen gibt dem Besucher die Möglichkeit, zu einem körperlichen Dialog mit einer sich selbst organisierten Datenbank, deren Informationen so auf verschiedene Ebenen rezipierbar werden.
Das simulationsraum-mosaik mobiler datenklänge verwaltet als Basismaterial klangliche Beiträge von Teilnehmern aus unterschiedlichen Ländern - 6 Sekunden Statements, die individuelle klangliche Äußerungen formulieren. Der Besucher löst in der Installation, im Dialog mit dem System, zeitliche Fragmente dieser Klangdaten aus. Sie entwickeln erst in ihrer Bruchstückhaftigkeit und ihrer Konfrontation mit anderen die Kraft, sich zu formulieren. Die neu entstehenden Strukturen, in Verbindung mit den Löchern und Lücken des Systems, kann der Besucher zusätzlich durch seine Interaktion, durch die bewußte Wahrnehmung in Verbindung mit seiner Bewegung im Raum, beeinflussen.
Die sich selbstorganisierenden Klangdaten innerhalb des knowbotic research-Projektes spiegeln die Konfrontation des alten mit dem neuen Weltbild wider. Es werden einerseits die Grundelemente Newtonscher Partikelsysteme verwendet, jedoch folgt jede Partikel (Agent) ihren eigenen lokalen Regeln und besitzt eine eigene begrenzte Sicht von der Welt.