
Echtzeitkomposition. Die Digitalisierung von Klängen ermöglicht ihre Verwaltung im Computer und damit den uneingeschränkten Zugriff und ihre permanente Verfügbarkeit. Die elektronische Reproduzierbarkeit bewirkt einen Verlust an Aussagekraft und Glaubwürdigkeit der Musik. Es gibt nichts Neues, aber unerwartete Bezüge.
Die Arbeit mit digitalen Klängen erfordert eine spezifische Form: Elektronisch gespeicherter Klang wird zum frei, von seinem physischen Bezug gelösten, benutzbaren Bauteil. Dies ermöglicht das Fragmentarisieren in kleinere akustische Einheiten und die Auflösung der determinierten zeitlichen Abfolge. Durch Echtzeitoperationen, d.h. Zerteilung in Wahrnehungsbausteine und deren gleichzeitige Reorganisation und Rekomposition, entstehen im System neue übergeordnete Bedeutungen.
"...Klangliche Räume aufzubauen, virtuelle Achsen im Raum blitzartig zu drehen und Geschwindigkeit,
die Unbewußtes anspricht ... Ich denke, daß es verschieden Schichten von Wirklichkeit und ihrer
Wahrnehmung gibt, und beim bewußten Erkennen einer, andere umso deutlicher sichtbar werden."
(Alexander Tuchacek)
Echtzeitkonzert. Eine sensible Zone umgibt im virtuellen Raum die Position der Hand des Besuchers, durch die er die originalen Informationen der Agenten, die Datenklänge, aktivieren, individuell abfragen und klanglich reorganisieren kann.